Druckluftqualität nach ISO 8573 1 messen

Bestimmte Industriezweige benötigen für Ihre Prozesse eine individuell auf die besonderen Prozesse zugeschnittene Druckluft-Qualität. Insbesondere in der Lebensmittelindustrie, in Großbäckereien, der Getränkeindustrie oder  Pharmazeutischen Industrie ist eine hohe Druckluftqualität wichtig. Aber auch in der Elektro- und Elektronikindustrie sowie Lackier- und Beschichtungsbetrieben kann eine hohe Druckluftqualität nach ISO 8573 1 erforderlich sein, um die Prozesssicherheit zu gewährleisten.

Warum ist die Messung der Druckluftqualität wichtig?

Es ist aus mehreren Gründen wichtig, die Druckluftqualität zu messen

  1. Schutz der Anlagen: Verunreinigte Druckluft kann zu Schäden an empfindlichen Maschinen und Werkzeugen führen. Partikel, Wasser und Öl können die beweglichen Teile von Anlagen angreifen und deren Lebensdauer deutlich verkürzen.
  2. Produktqualität: In vielen Branchen, insbesondere in der Lebensmittel-, Pharma- und Elektronikindustrie, kann die Qualität der Druckluft direkte Auswirkungen auf das Endprodukt haben. Verunreinigungen können zu Produktfehlern oder gefährlichen Situationen führen.
  3. Energieeffizienz: Eine hohe Druckluftqualität führt zu einem effizienteren Betrieb von Kompressoren und anderen Geräten, was Energie einsparen und Betriebskosten senken kann.
  4. Compliance: In vielen Branchen gibt es spezifische Vorschriften und Normen, die die Qualität der verwendeten Druckluft regeln. Regelmäßige Messungen helfen Unternehmen, diese Standards einzuhalten und rechtlichen Konsequenzen vorzubeugen.

ISO 8573-1 Qualitätsklassen

Nach der Norm wird die Druckluftqualität, je nach Verunreinigungsgrade, in verschiedene Klassen eingeteilt.

Beispiel: Druckluft mit der Qualität [1:4:1] enthält Staub mit einer Partikelgröße bis 0,1mm, einen Drucktaupunkt mind. +3 °C und einen Restölgehalt von 0,01 mg/m³.

Welche Parameter werden bei der Druckluftqualitätsmessung gemessen?

Die Qualität der Druckluft wird in der Regel anhand verschiedener Parameter bewertet:

  • Partikel: Die Anzahl und Größe der Partikel in der Druckluft. Diese werden oftmals in Mikrometer (µm) angegeben.
  • Wassergehalt: Der Feuchtigkeitsgehalt in der Druckluft spielt eine entscheidende Rolle, da Wasserdampf zur Korrosion und zu anderen Problemen führen kann. Dies wird in der Regel in ppm (parts per million) gemessen.
  • Öl- und Schmierstoffinhalt: Überreste von Öl und Schmierstoffen können schädlich für Produkte und Maschinen sein und sollten ebenfalls gemessen werden.
  • Temperatur und Druck: Diese beiden Parameter können ebenfalls Einfluss auf die anderen Parameter und die Gesamtqualität der Druckluft haben.

Druckluft-Qualitäts-Audit nach ISO 8573-1

Der Audit-Prozess beinhaltet verschiedene Messmethoden zur Bewertung der Druckluftqualität:

  • Restölgehaltsbestimmung: Öl-Aerosole und Öl-Dampf werden entsprechend der ISO 8573-2 und ISO 8573-5 gemessen. Dazu wird eine gaschromatografische Trennung sowie eine Analyse des Restölgehalts in der Druckluft durchgeführt.
  • Partikelmessung: Die Partikelbelastung wird am Point of Use und an der Druckluftquelle ermittelt, um die Qualitätsklassen zu bestimmen. Hierzu wird ein Partikelscanner verwendet.
  • Drucktaupunktmessung: Diese Messung erfolgt an einer beliebigen Stelle im Druckluftnetz, um den Wassergehalt der Druckluft zu bestimmen. Titelbild: Foto: Atlas Copco

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